Frauen müssen vor Gewalt geschützt werden –die Corona-Pandemie erfordert mehr Einsatz

23.10.2020

Alle Zahlen zeigen: Partnerschaftsgewalt findet verstärkt in der Coronakrise statt. Die Beratungsanfragen beim bundesweiten Hilfetelefon liegen 20 Prozent über den Zahlen des Vorjahres. Die Berliner Gewaltschutzambulanz der Charité behandelte bereits im Juni 2020 30 Prozent mehr und schwerere Fälle als im Jahr zuvor. Für Frauen und ihre mitbetroffenen Kinder ist es umso wichtiger zu wissen, dass Beratung, Schutz und Hilfe jederzeit garantiert werden.
Die Inzidenz- Zahlen mit Covid 19 steigen in Nordrhein- Westfalen rasant. Viele befürchten eine erneute Ausgangsbeschränkung in den Regionen. In der Folge wären viele Frauen, die von häuslicher Gewalt betroffen sind, der Situation hilflos ausgesetzt. Dabei sind die Möglichkeiten sich über Hilfen zu informieren im wahrsten Sinne verschlossen. Die Nähe zum gewalttätigen Partner, fehlende soziale Außenkontakte oder die Angst vor einer Ansteckung mit Corona verhindert es Hilfe in Anspruch zu nehmen oder Zuflucht in einer Schutzeinrichtung zu suchen. Die Nachbarschaft meldet Auseinandersetzung bei der Polizei deutlich weniger.

Die AWO hat nun ein bundesweites Forderungspapier für die Sicherstellung der Hilfeangebote gegen Gewalt an Frauen veröffentlicht. Frauengewaltschutz ist systemrelevant. Doch dazu braucht es eine entsprechende Ausstattung und Unterstützung während der Pandemie für die Einrichtungen. Gleichzeitig fordert die AWO den schnellen und überregionalen Zugang zu Schutz, Hilfe und Beratung, sofortige Corona-Testmöglichkeit für Frauen, Kinder und Mitarbeiter*innen sowie eine finanzielle Absicherung der Mehrbedarfe an Räumlichkeiten und Fachpersonal.

Gewaltbetroffen Frauen dürfen in diesen Zeiten nicht allein gelassen werden, sie müssen die Gewissheit haben, dass sie die Gewaltsituation jederzeit verlassen können und Schutz, Hilfe und Beratung erhalten.

Forderungspapier der AWO als PDF

Weitere Nachrichten

Meldung vom 26.09.2024
Der Haushaltsentwurf 2025 der NRW-Landesregierung sieht Kürzungen bei zahlreichen sozialen Diensten und Angeboten in Höhe von 83 Millionen Euro vor. Das wollen wir nicht hinnehmen! Sollten die Kürzungen umgesetzt werden, wird das für viele Menschen in unserem Land sichtbare und spürbare Folgen haben. Die soziale Infrastruktur wird geschwächt und Unterstützungsangebote für zahlreiche Gruppen werden zurückgefahren. Auf die Träger, die Mitarbeitenden und Ehrenamtlichen im sozialen Sektor kommen noch größere Belastungen zu.weiterlesen
Meldung vom 20.09.2024
Über den Freiwilligendienst wird immer diskutiert. Manch einer will ihn zur Pflicht für alle junge Menschen machen, andere wollen die Mittel im Bundeshaushalt für den Freiwilligendienst jedes Jahr aufs Neue kürzen. Um die Diskussion über den Freiwilligendienst selbst zu gestalten, haben kürzlich die verbandlich organisierte Zivilgesellschaft und Zentralstellen der Freiwilligendienste im In- und Ausland ein Positionspapier verfasst.weiterlesen
Meldung vom 03.07.2024
„Bereits nach der Veröffentlichung der ‚Fachlichen Grundlagen zum Rechtsanspruch‘ im Frühjahr war absehbar, dass die Landesregierung voraussichtlich auf ein Ausführungsgesetz und damit verbundene Mindeststandards für Offene Ganztagsschulen in personeller, fachlicher oder räumlicher Hinsicht verzichten würde. Jetzt haben wir es schwarz auf weiß“, zeigt sich Jürgen Otto (Landesgeschäftsführer der AWO NRW) entsetzt: „Nun wird es weiterhin nur einen Erlass geben, der zwar leicht überarbeitet und ergänzt sein wird, unsere Forderungen nach Mindeststandards aber nicht aufnimmt.“weiterlesen
Meldung vom 05.06.2024
Finanzielle Allgemeinbildung von klein auf fordert die AWO NRW. „In einer auf Konsum ausgerichteten Welt muss der Umgang mit Geld, Handy und Internet gelernt werden“, sagt Franziska Matschke von der Schuldnerhilfe Köln. So könne unter anderem dem Verschuldungsrisiko, das von „Buy Now, Pay Later“-Angeboten ausgeht, begegnet werden.weiterlesen
Meldung vom 15.03.2024
In unzähligen „Dialoggesprächen“ und mit der Einberufung eines „Expertenbeirats“ vermittelte die Landesregierung den Trägern des Offenen Ganztags in NRW das Gefühl, sie sei an einer ernsthaften fachlichen Weiterentwicklung der OGS in NRW interessiert. Zum Bedauern der Arbeiterwohlfahrt wurde aber bereits in diesem Dialogprozess deutlich, dass die Landesregierung die selbst gesteckten Ziele tatsächlich nicht verfolgt. weiterlesen
Meldung vom 05.03.2024
„Eine Veranstaltung des NRW-Gleichstellungsministeriums zum Internationalen Frauentag 2024 mit dem Slogan ‚Banden bilden – Bühne bieten. Mehr Frauen in die Politik!‘ ist wichtig. Sie lenkt den Blick auf eine Herausforderung unserer Zeit, in der die Anzahl weiblicher Mandatsträger*innen kein Spiegel unserer Gesellschaft ist“, findet Britta Altenkamp (Vorsitzender der AWO NRW).weiterlesen
Meldung vom 14.02.2024
Vor wenigen Tagen fand die Fachtagung der AWO NRW zum Thema Kinder- und Jugendschutz unter dem Motto „Nachhaltige und partizipative Konzepte in der Kinder- und Jugendarbeit - Nur gemeinsam gelingt es!" statt. Mit etwa 100 Teilnehmenden und Referent*innen wurde intensiv über wichtige Aspekte des Kinder- und Jugendschutzes diskutiert. weiterlesen
Meldung vom 23.01.2024
„Was gut gemeint ist, ist nicht gut gemacht“, bewertet Britta Altenkamp (Vorsitzende der AWO NRW) das Festhalten an der Schuldenbremse. „In Bund und Land erleben wir derzeit, wie das Festhalten an der Schuldenbremse die Zukunft unseres Sozialstaates gefährdet. Dringend erforderliche Investitionen in die öffentliche Daseinsvorsorge finden nicht mehr statt und bringen zahlreiche soziale Einrichtungen in eine existenzgefährdende Situation. Davor warnen Träger der Freien Wohlfahrtspflege seit Monaten. Aber es werden keine Konsequenzen daraus gezogen“, kritisiert die Vorsitzende der AWO NRW.weiterlesen
Meldung vom 05.01.2024
Die AWO NRW lädt in Kooperation mit dem Fachverband der offenen Kinder- und Jugendarbeit der AWO und des Jugendwerkes NRW herzlich zum Fachtag „Kinder- und Jugendschutz“ am 7. Februar 2024 in Gelsenkirchen ein. Unter dem Motto „Nachhaltige und partizipative Konzepte in der Kinder- und Jugendarbeit - Nur gemeinsam gelingt es!" steht dieser Tag im Zeichen einer intensiven Auseinandersetzung mit den Rahmenschutzkonzepten für die Jugendsozialarbeit und offenen Kinder- und Jugendarbeit. Wann: 07. Februar 2024Wo: Wissenschaftspark Gelsenkirchenweiterlesen