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Gathmann Michaelis und Freunde | Detail

In drei Schritten zur Kur: Beratung für pflegende Angehörige

Freie Wohlfahrtspflege baut Netzwerk von über 100 Kurberatungsstellen in NRW auf

Bundesweit einzigartig: Die Freie Wohlfahrtspflege verfügt über 125 Kurberatungsstellen für pflegende Angehörige in NRW. Welche Ansprüche habe ich als pflegende*r Angehörige*r? Welche stationären Vorsorge- und Rehabilitationsmaßnahmen, umgangssprachlich Kuren genannt, gibt es überhaupt? Und wie funktioniert das mit dem Antragsverfahren und den Formularen? Praktische Unterstützung zu diesen und vielen weiteren Fragen bekommen pflegende Angehörige bei den Kurberatungsstellen der Freien Wohlfahrtspflege NRW. Möglich gemacht hat dies das Projekt „Zeit und Erholung für mich – Kuren für pflegende Angehörige“, gefördert durch das Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales NRW. Umgesetzt wurde das Projekt durch den Caritasverband für das Erzbistum Paderborn und die AW Kur und Erholungs GmbH (AWO). Auch wenn das Projekt nach einer Laufzeit von drei Jahren ausgelaufen ist, werden weiterhin Beratungen für pflegende Angehörige über die Kurberatungsstellen der Wohlfahrtsverbände angeboten.

Kurmaßnahmen können alleine oder gemeinsam mit der gepflegten Person in Anspruch genommen werden. „Wir beraten nicht nur zu allen Fragen der Beantragung von Vorsorge- und Rehabilitationsmaßnahmen, sondern – und das ist der Clou - unterstützen bei Bedarf auch bei der Organisation einer geeigneten Versorgung des pflegebedürftigen Angehörigen“, erläutert Verena Ising-Volmer, Projektleiterin und Sprecherin des Fachausschusses Müttergenesung der Freien Wohlfahrtspflege NRW. Im Projektverlauf haben die Wohlfahrtsverbände in NRW mit den teilnehmenden Beratungsstellen von Diakonie, DRK, AWO und Caritas bundesweit 31 Kliniken mit Angeboten speziell für pflegende Angehörigen identifiziert und beraten nun, welche Angebote zu wem passen – mit Erfolg. „Wir sind sehr stolz darauf, dass die Pflegenden unsere Beratungsangebote sehr positiv bewertet haben“, freut sich Ising-Volmer über die Projekt-Evaluation. Viele äußern sich wie diese Angehörige: „Ich weiß nicht, was ich ohne diese Auszeit gemacht hätte. Es ging mir schon lange nicht mehr gut. In der Kur habe ich gelernt, dass ich Pausen brauche und es keine Schwäche ist, um Hilfe zu bitten.“

Der Bedarf ist immens: Allein in NRW sind es mehr als 900.000 Menschen, die hauptverantwortlich pflegebedürftige Angehörige in der Häuslichkeit betreuen, Tendenz steigend. „Häusliche Pflege ist häufig eine langjährige, kräftezehrende und belastende Aufgabe, die auch krankmachen kann. Wir sehen in den Kliniken, dass die Menschen oft erst wieder lernen müssen, die eigenen Bedürfnisse zu berücksichtigen“, berichtet Andreas Frank, Geschäftsführer der AW Kur und Erholungs GmbH (AWO) aus der Beratungspraxis. „Wir wünschen uns, dass die im Projekt aufgebaute Expertise weiter Früchte trägt und die Beratung pflegender Angehöriger ein wichtiger und unverzichtbarer Zukunftsbaustein der Kurberatungsstellen ist und bleibt“, betonen Verena Ising Volmer und Andreas Frank für die Projektträger.

In drei Schritten zur Kur: Was muss ich tun?

Nehmen Sie Kontakt zur Kurberatungsstelle auf. In einem ersten Gesprächstermin wird Ihre Situation und der Anspruch auf eine Kur geklärt. Danach lassen Sie sich in Ihrer Arztpraxis die Notwendigkeit einer Kurmaßnahme bestätigen. Die Kur-Berater*innen füllen mit Ihnen gemeinsam den Kurantrag aus und helfen bei der Auswahl der passenden Kurklinik. Natürlich wird auch für die Versorgung Ihres Pflegebedürftigen eine geeignete Lösung gefunden, wenn eine gemeinsame Kur nicht möglich ist. Weitere Informationen sowie eine Übersicht der Kurberatungsstellen der Freien Wohlfahrtspflege in Ihrer Nähe finden Sie hier auf der Internetseite des Projektes.

www.kuren-fuer-pflegende-angehoerige.de

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