ProKi bietet die Chance, die Qualität in den Kitas zu steigern
Im Haus Villigst in Schwerte kamen nun Einrichtungsleitungen, Trägervertretungen und Kooperationspartner*innen des von der Sozialstiftung NRW und vom Ministerium für Kinder, Jugend, Familie, Gleichstellung, Flucht und Integration des Landes Nordrhein-Westfalen geförderten Projekts zusammen, um erste Erfahrungen aus der Praxis auszutauschen und zu diskutieren, was erforderlich ist, damit ProKi in den Einrichtungen ein Gewinn für Kinder, Eltern und Fachkräfte wird. Britta Altenkamp (Vorsitzende der AWO NRW) machte in ihrer Begrüßung der rund 90 Teilnehmenden deutlich, dass dies möglich ist: „Wir sind überzeugt, dass multiprofessionelle Teams einen Gewinn für die pädagogische Qualität darstellen und dass dadurch die Fachkraftrolle klarer profiliert und gestärkt wird.“ Daher begreift die AWO ProKi als Chance, Herausforderungen im Kita-Alltag zu bewältigen – nicht als fertige Lösung, sondern als gemeinsamen Lernprozess. Dieser Lernprozess wird durch das Institut für Forschung und Transfer in Kindheit und Familie (foki) der Katholischen Hochschule Nordrhein-Westfalen (katho) als Projektpartner wissenschaftlich begleitet und evaluiert. Prof. Dr. Michael Obermaier (Professor für Erziehungswissenschaft und Leiter des foki der katho) versteht diese Evaluation als Dialogprozess, „um auch immer wieder Anpassungen vornehmen zu können“.
Innovatives Konzept, um die Kita neu zu denken
NRW-Familienministerin Josefine Paul bedankte sich bei der AWO für den Impuls, das Kita-System mit ProKi neu zu denken. „Es braucht vielfältige und neue Wege für die frühkindlichen Bildung – gerade in herausfordernden Zeiten“, sagte sie auf dem Fachtag. „Mit dem Ansatz, bestens qualifizierte pädagogische Fachkräfte durch weitere Professionen zu unterstützen und zu entlasten, kann die Kita im Sinne der Kinder weiterentwickelt werden.“ Diesen Wunsch hegt Josefine Paul in Bezug auf das auf drei Jahre angelegte Modellprojekt. Das Projekt wird in dieser Zeit von der Sozialstiftung NRW finanziell unterstützt, die „gerne kreative und innovative Lösungen aus der Wohlfahrtspflege unterstützt“, wie Ulrike Hüppe, Vorständin der Sozialstiftung NRW, auf dem Fachtag betonte.
Fachkräfte sehen ProKi als Chance und Herausforderung zugleich
Dass die Kinder von ProKi profitieren, davon waren alle Teilnehmenden überzeugt, wie eine Umfrage unter den zahlreichen Fach- und Leitungskräften auf der Veranstaltung ergab. Gleichwohl machten die Diskussionen in Kleingruppen und im Plenum jedoch auch deutlich, dass die Rollen in den multiprofessionellen Teams geklärt sein müssen, damit am Ende Kinder, Eltern und Mitarbeitende gleichermaßen profitieren. Diesen Prozess wird das Projekt durch Qualifizierung und Coaching begleiten.