In verschiedenen Workshops tauschten die 100 Teilnehmenden Beispiele aus der Berufspraxis aus und entwickelten gemeinsam Maßnahmen, um Ein-Eltern-Familien langfristig zu stärken. Die Veranstaltung bot zudem Gelegenheiten, neue berufliche Kontakte zu knüpfen. Denn ein gut ausgebautes Netzwerk von Fachleuten ist wichtig, um den individuellen Bedürfnissen der Betroffenen gerecht zu werden.
Von der Politik und Verwaltung fordert die AWO NRW bessere Rahmenbedingungen sowie den Ausbau spezifischer Unterstützungsangebote. Dabei liegt der Fokus auf Bildung und Teilhabe sowie auf der gerechteren Verteilung von Arbeit und Einkommen. Der Zuständige für Langzeitarbeitslosigkeit des Ministeriums für Arbeit, Gesundheit und Soziales (MAGS), Tim Obermeier, betont zudem die aktuellen Chancen auf dem Arbeitsmarkt: „Der Fachkräftemangel in Deutschland führt zu einem Paradigmenwechsel. Es bietet sich die Gelegenheit, die Ressourcen des Arbeitsmarktes zu nutzen und Alleinerziehende als Arbeitnehmer zu gewinnen“. Gleichzeitig sei es wichtig, die individuellen Situationen zu berücksichtigen, so Anja Stahl. Die Beraterin des Verbands alleinerziehender Mütter und Väter in NRW (VAMV NRW,) mahnte: „Es ist notwendig, den Fokus auf die Lebensrealitäten zu legen und nicht nur auf Vermittlungszahlen in den Arbeitsmarkt zu achten“.
Die AWO NRW setzt sich solidarisch für Alleinerziehende ein und fordert mehr Toleranz und Akzeptanz für ihr Lebensmodell. Muna Hischma, Fachbereichsleitung Soziales vom Bezirksverband Westliches Westfalen, betonte: „Wir tragen eine gemeinsame Verantwortung, um die bestehenden Versorgungslücken zu schließen. Ein-Eltern-Familien dürfen von der Politik nicht zurückgelassen werden“. Jetzt liege der Fokus auf der konkreten Umsetzung der entwickelten Maßnahmen, um einen positiven Wandel zu erreichen und die Situation von Ein-Eltern-Familien nachhaltig zu verbessern.