Unter dem Aspekt, dass die Herausforderungen der Schulsozialarbeit Chancen für Entwicklungsmöglichkeiten bieten, informierten sich die Teilnehmenden bei Vorträgen und Workshops über die Zusammenarbeit zwischen Jugendämtern und Sozialarbeitenden, Prävention und Krisenintervention, gelingende Elternarbeit, politische Bildung, Partizipation und Selbstwirksamkeit im Grundschulalter und Motivationsspritzen gegen Arbeitsbelastung.
Im Impulsvortrag der Referentin Margret Rasfeld, Schulleiterin, Lehrerin und Gründerin der Initiative „Schule im Aufbruch!“, ging es vorab um die Bildung nachhaltiger Entwicklung in der Schulsozialarbeit.
Darüber hinaus stellte der Markt der Möglichkeiten Praxisprojekte unter anderem zu den Themen Klassensprecherschulung, Streitschlichtung, Mediennutzung und Sozialraumerkundung vor.
Für die Arbeiterwohlfahrt spielt die Optimierung der Schulsozialarbeit und Vernetzung im Land eine wichtige Rolle, denn allein in NRW ist sie als Träger der Sozialarbeit an 243 Schulen tätig. Neben der Trägerschaft von Offenen Ganztagsschulen im Primarbereich und Ganztagsangeboten in weiterführenden Schulen ist die Schulsozialarbeit eine dritte wichtige Säule von AWO-Angeboten.
Michael Mommer, Geschäftsführer der AWO NRW, unterstrich daher auf dem Fachtag die zukunftsträchtige Bedeutung der Schulsozialarbeit: „Die letzten Jahre waren gesamtgesellschaftlich sehr dynamisch. Die Corona-Pandemie, der Klimawandel, die Digitalisierung, Kriege wie der in der Ukraine oder jüngst in Nahost - durch all diese Krisen sind die Herausforderungen der Schulsozialarbeit nicht kleiner geworden. Im Gegenteil, Schulsozialarbeit wird zu einem zunehmend wichtigeren Handlungsfeld der Jugendhilfe in NRW und ist an vielen Schulen inzwischen nicht mehr wegzudenken.“
Schulsozialarbeit benötigt finanziellen und rechtlichen Rahmen zur Optimierung.
Nach der rechtlichen Verankerung der Schulsozialarbeit als Jugendhilfeangebot im Kinder- und Jugendstärkungsgesetz und der Inkraftsetzung 2021 einer Förderrichtlinie des Ministeriums für Schule und Bildung des Landes NRW, lobt die AWO innerhalb der Richtlinie die Verteilung der Mittel nach einem schulscharfen Index und die sinnvolle Definition der Zielsetzungen und Aufgaben der Schulsozialarbeit. Kritisch sieht sie dagegen die weiterhin nicht konsequente Entfristung der Mittel. Zudem erzeugen die Nachweispflichten eine überbordende Bürokratie, genauso fehlt eine notwendige Dynamisierung der Mittel für die Schulsozialarbeit.
„Im Schulterschluss mit den anderen Verbänden der Freien Wohlfahrtspflege in NRW werden wir uns deshalb auf politischer Ebene weiterhin dafür stark machen, dass Schulsozialarbeit endlich die finanziellen und rechtlichen Rahmenbedingungen erhält, die sie verdient und für ein optimales Wirken benötigt.“, so Michael Mommer auf dem Fachtag.